Regie: Susanne Bier
Cast: Toby Jones, Bradley Cooper, Jennifer Lawrence
Von Beginn an spielt Susanne Bier bei der Verfilmung von Ron Rushs gleichnamigem Roman die Romantik-Karte aus, erinnert mit ihrer blonden Protagonistin an klassische Hollywoodschönheiten aus der großen alten Kintopp-Zeit. Die verschiedenen Schicksalswendungen überraschen nicht gerade und manche Rührseligkeiten schrappen knapp am Kitsch vorbei. Aber die dänische Oscargewinnerin ("In einer besseren Welt") erzählt nicht nur eine Love-Story, sondern gleichzeitig auch von der Wirtschaftskrise 1929, davon wie ein paar
Wenige die natürlichen Ressourcen für ihren Profit ausbeuten, sich weder um Umwelt noch um menschenwürdiges Leben anderer kümmern. Vor grandioser Kulisse der Smoky Mountains, großartig fotografiert von Morton Soborg, verfangen sich die nicht durchweg sympathischen Hauptfiguren im Netz erotischer Manipulation und dunkler Machenschaften. Cooper, der als Entrepreneur mit harter Hand seine Firma führt, und Lawrence, die als seine Partnerin skrupellos ihre persönliche Vorstellung von Glück durchsetzen will, brillieren als Repräsentanten eines unkontrollierten Wirtschaftsliberalismus, der keine Konkurrenz erlaubt, in dem abhängig Beschäftigte aus der Not heraus jeden Job annehmen müssen. Der Bezug zu gegenwärtigen Krisen ist bei Bier wohl nicht rein zufällig. mk.www.kino.de
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