GB/ USA/ Deutschland 2013
Regie: Anton Corbijn
Buch: Andrew Bovell, nach dem Roman von John le Carré
Darsteller: Philip Seymour Hoffman, Rachel McAdams, Grigoriy Dobrygin, Robin Wright, Nina Hoss, Homayoun Ershadi, Daniel Brühl, Martin Wuttke, Herbert Grönemeyer
In Hamburg planten Mohammad Atta und seine Komplizen das Attentat vom 11. September, was neben der Entführung und langjährigen Haft in Guantanomo des deutschen Staatsbürgers Murat Kurnaz Anlass für John le Carré war, seinen 2008 publizierten Roman „A Most Wanted Man“ zu schreiben. So beißend wie im Roman ist die Kritik an den Methoden der Bush-Regierung in der Verfilmung von Anton Corbijn zwar nicht, doch die Zweifel, die Günter Bachmann an den Mustern der Geheimdienste hat, die lieber einen kleinen Fisch verhaften als zu versuchen, dass große Ganze zu bekämpfen, sind tragendes Element des Films.
Der Anfang des Jahres verstorbene Philip Seymour Hoffman spielt hier seine letzte Hauptrolle und ist mit seinem melancholischen, verbrauchten Gesicht die Idealbesetzung für den typischen le Carré-Helden, der an seinem Job zweifelt und für seine Versuche, das moralisch (halbwegs) Richtige zu tun, bitter bestraft wird. Auch wenn dies der klassische le Carré-Modus ist, den man schon oft gelesen bzw. gesehen hat – zuletzt in „Bube, Dame, Ass, Spion“ – bleibt es eine zeitlose Geschichte, die von Anton Corbijn stilsicher inszeniert wird.
|