D 2018
Buch und Regie: Florian Heinzen-Ziob
Dokumentarfilm
Preisgekrönte Doku über Spracherwerb und gelingende Integration
Diese Kinder haben schon viel gesehen … manche zu viel. Sie sind noch nicht lange in Deutschland, und einige von ihnen müssen bald wieder gehen. Viele kamen wahrscheinlich als Geflüchtete, doch darum geht es nicht. Hier, in dieser Schule, in diesem Klassenraum geht es ums Lernen, konkret ums Deutschlernen. Das ist das einzige, was die Kinder gemeinsam haben und was sie trotz aller Unterschiede zusammenhält. Fünf Stunden Deutsch, jeden Tag, von Montag bis Freitag. Sie haben maximal zwei Jahre Zeit, um schriftlich und mündlich so gut Deutsch zu lernen, dass sie auf eine normale Regelschule wechseln können. Die Vorbereitungsklasse (VK) ist ihr erster intensiver Kontakt zu einer neuen Kultur und zu einer Sprache, die voller Tücken und Wunder ist.
Ute Vecchio, ihre Lehrerin, ist ihre universelle Ansprechpartnerin in einem neuen Leben – sie repräsentiert ein ganzes Land, eine Sprache und eine Kultur. Das ist eine richtig schwierige und anspruchsvolle Aufgabe, doch Ute Vecchio ist genau die Richtige für diesen Job, den sie souverän und bravourös erfüllt. Mit viel Sensibilität, aber auch mit der notwendigen Strenge und in einer Mischung aus Humor und unerschöpflicher Geduld erklärt sie die Bedeutung von Wörtern, die Konjugation von Verben, die Funktionsweise eines Wörterbuchs und die Geheimnisse des Lesens. Sie ist eine absolute Motivationskünstlerin, nur selten braucht sie dazu den erhobenen Zeigefinger, meist schafft sie es, die Kids mit Ruhe und Sanftmut auf Spur zu bringen. Doch sie ist auch die erste und oft einzige Anlaufstelle, wenn es um persönliche Nöte geht. Sie beruhigt allzu ehrgeizige Kinder, sie tröstet und muntert auf, aber sie kann auch ziemlich energisch werden. Und zur Not greift sie zu Farbe und Pinsel und malert ganz allein den Klassenraum. (programmkino.de)
|