A 2018
Regie: Rupert Henning
Darsteller: Valentin Hagg, Karl Markovics, Sabine Timoteo
Paul Silberstein, jüngster Sohn eines zum Katholizismus konvertierten jüdischen Wiener Süßwarenfabrikanten, wächst in wohlhabenden, aber an gegenseitiger
Zuneigung bitter armen Familienverhältnissen auf.
Sein Vater Roman Silberstein, ein Mann alten Schlages, gestrenger Kommerzialrat, Ritter der französischen
Ehrenlegion, römischer Commendatore und Großrit-
ter vom Heiligen Grab in Jerusalem, ist ein despotischer, exzentrischer Patriarch, der immer heftiger von
den Folgen seiner Opiumsucht und den Schatten der
eigenen Vergangenheit bedrängt wird.
Als Hitler-Gegner von den Nationalsozialisten öffentlich gedemütigt
und ins Exil getrieben, nimmt er nach seiner Rückkehr Rache an jenen, die ihn verraten haben. Doch
sein gerechter Zorn ist angesichts der herrschenden
Nachkriegsverhältnisse längst zum bitteren Zynismus
geworden. Seinen Ingrimm lässt er meist an Frau und
Kindern aus.
Nur Paul wagt es, sich dem despotischen Diktat sukzessive zu widersetzen, worauf der Vater den Zwölf-
jährigen ins jesuitische Internat Attweg verbannt. Paul
entflieht dieser strengen Welt bei jeder Gelegenheit
mittels seiner Fantasie und träumt von romantischen
Begegnungen mit dem stoppellockigen Mädchen
Leonore, das er eines Tages über die Wiese auf dem
Nachbargrundstück reiten sieht. Doch die jesuitischen
Erzieher haben wenig Verständnis für seine Sehnsüchte
und heimlichen Ausflüge.
Paul bleibt nichts als trotziger Widerstand und innere Emigration. Mit aller
Macht versucht er, seinen Maximen treu zu bleiben,
deren wichtigste lautet: „Werde nicht wie alle, die du
nicht sein willst.“ (Piffl Medien)
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