F 2017
Regie: Agnes Varda
Dokumentarfilm
Mit Filmen wie „Cleo – Mittwoch zwischen 5 und 7“ prägte die 1928 geborene Agnès Varda das moderne Kino als innovative Filmemacherin mit. Der über ein halbes Jahrhundert jüngere Fotograf und Streetart-Künstler Juste Ridicule alias JR tat sich in den letzten Jahren hervor, als er beispielsweise Fotos von Menschen aus den Banlieues an abrissreife Häuser plakatierte oder mit dem Graffitikünstler Blu am stadtbekannten Graffiti an der Berliner Cuvry-Brache arbeitete. Wenn sich Varda und Ridicule zusammentun, treffen also zwei Generationen aufeinander, die einen künstlerischen Blick auf die Welt teilen.
In einem umgebauten Kamera-Van, der über eine Fotokabine verfügt und übergroße Poster drucken kann, fahren Varda und JR durch Frankreich. Auf einem Bauernhof in der Provence oder am Strand der Normandie, wo ein deutscher Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg in die Brandung gekippt ist, fotografieren die Künstlerin und der Künstler ansässige Menschen wie eine Kellnerin oder Ziegenbauern. Die Porträts befestigen sie an ausgewählten Fassaden, an Zügen oder auch mal an den Containern im Hafen von Le Havre, wo sie Porträts der Ehefrauen der Arbeiter anbringen. Auf Motivsuche ergeben sich immer wieder Zufälle und Fügungen, die das per Crowdfunding finanzierte Kunstprojekt beeinflussen.
Es geht um Landschaften und Gesichter und natürlich um Agnès Varda und JR selbst. Der essayistische Film nimmt sich Zeit für feinsinnige Beobachtungen und Anekdoten. (programmkino.de)
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