Sondervorstellung in Kooperation mit dem Institut für Kriminologie der Universität Heidelberg und den Vereinen "SicherHeid - Sicheres Heidelberg e.V." und "Kommunale Kriminalprävention Rhein-Neckar e.V.":
Mi, 02.11.2011, 19:00 Uhr, Gloria:
Filmvorführung mit anschließendem Expertengespräch zum Thema "Haftentlassung von gefährlichen Straftätern - Was dann?"
Karl D. soll gehen. Aus dem Haus, aus dem Dorf, aus der Gesellschaft. Der mehrfach verurteilte und immer noch als gefährlich eingestufte Sexualstraftäter Karl D. zieht nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis in das Haus seines Bruders und dessen Familie. Die Nachbarn reagieren sofort; sie haben Angst um sich und um ihre Kinder, und innerhalb kürzester Zeit formiert sich eine Bürgerbewegung, die dafür demonstriert, dass Karl D. aus dem Ort verschwindet. Als die Situation beinahe eskaliert, kommt es zu Unstimmigkeiten unter den Demonstranten. Ein paar Frauen unter ihnen hinterfragen die Aktion und beschließen Kontakt zu der Familie von Karl D. aufzunehmen.
Die Dokumentarfilmerinnen Marielle Klein und Julie Kreuzer haben das Geschehen auf beiden Seiten – im Haus der Familie und auf der Straße bei den Demonstranten – fast ein Jahr lang mit der Kamera begleitet und gefilmt. Der Film zeigt, wie die Familie an dem Druck von außen fast zerbricht, und er zeigt auch, welche persönlichen Motive die Demonstranten haben.
Im Anschluss an die Filmvorführung diskutieren Experten das Dilemma, das der Film, ohne selbst klare Position zu beziehen, beschreibt: Dürfen wir einem Ex-Häftling die Wiedereingliederung in die Gesellschaft verwehren? Eingeladen sind als Experten Klaus Böhm (RiOLG und Mitbegründer von "BIOS e.V.") sowie Michael Eckert (Vorsitzender des Anwaltsvereins Heidelberg).
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