Deutschland 2016
Regie: Kai Wessel
Darsteller: Ivo Pietzcker, Sebastian Koch, Fritzi Haberlandt, Henriette Confurius, David Bennent, Karl Markovics
Unter den vielen Verbrechen des NS-Regimes ist die Euthanasie ein Thema, dass bislang in der öffentlichen Wahrnehmung noch weniger präsent ist und auch in den zahllosen Filmen über das Dritte Reich bislang eher Randaspekt war. Diese Lücke versucht nun Kai Wessel mit seinem Film "Nebel im August" zu schließen: Ein bewegender Film, der exemplarisch die tragische Geschichte eines 13jährigen Jungen erzählt, der Opfer dieses grausigen Systems wurde.
Als Mitglied der Minderheit der Jenischen (z.T. als "Zigeuner" bezeichnet) ist der 13jährige Ernst Lossa (Ivo Pietzcker) ohnehin Zeit seines Lebens ein Außenseiter gewesen. Sein rebellisches Wesen wurde zusätzlich in zahlreichen Kinderheimen gestärkt, in die ihn sein alleinerziehender Vater (Karl Markovics) immer wieder gegeben hat. Als "nicht erziehbar" wird Ernst nun, Anfang der 40er Jahre, eingestuft und in ein Heim in Süddeutschland geschickt. Hier herrscht der sympathisch wirkende Dr. Veitshausen (Sebastian Koch), der sich jedoch bald als überzeugter Verfechter der Euthanasie herausstellt.
Immer häufiger sterben Insassen der Anstalt angeblich an Lungenentzündung, was besonders die junge Nonne und Krankenschwester Sophia (Fritzi Haberlandt) beunruhigt. Doch gegen das unerbittliche System hat sie keine Chance, zumal ihr Dr. Veitshausen bald einen wahren Todesengel zur Seite stellt, die ebenso schöne, wie kalte Edith Kiefer (Henriette Confurius), die sich mit großer Emphase in den Dienst des Dritten Reichs stellt... (programmkino.de)
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